Eine Anfrage des Bezirksamts (heute: Kreisverwaltung) Kaiserslautern vom 28. März 1874 beim Bürgermeisteramt, "ob die freiwillige Feuerwehr Enkenbach vollständig organisiert und eingeleitet ist" bezeugt uns, dass einige Zeit zuvor, vielleicht nach 1871 oder schon, wie es im Jahresbericht für 1892 heißt, im Jahre 1867 - also vor 125 Jahren- eine Wehr auf freiwilliger Grundlage entstanden war.
Am 26. April 1875 verabschiedete der Gemeinderat einen "Lokalpolizei-Beschluss zur Feuerlöschordnung der Gemeinde Enkenbach", der bereits am 3. Mai von der Regierung der Pfalz (heute:
Bezierksregierung) für "vollziehbar erklärt" wird. Hierin wir die Feuerwehr als die Lösch- und Rettungsmannschaft schlechthin herausgestellt, die zur Unterstützung und Ergänzung auf die übrigen
Einwohner vom 21. bis 55. Lebensjahr als Hilfsmannschaft zurückgreifen kann.
Die Feuerwehr, auch Löschmannschaft bezeichnet, soll bestehen aus einem Kommandanten und seinen zwei Stellvertretern, aus einer Steigermannschaft (11 Mann), aus der Spritzenmannschaft (19 Mann),
aus der Absperrmannschaft (8 Mann) und einem Schriftführer, der auch die Kasse verwaltete, insgesamt also aus 42 Personen.
In dem aus dem Frühjahr 1875 stammenden Inspektionsbericht über die "freiwillige Feuerwehr" unter ihrem Kommandanten Eduard Willenbacher wird ihre Stärke wie folgt angegeben: Führung mit
Signalisten 8 Mann, Steiger mit 15 Mann, Lösch- und Wassermannschaft mit 17 Mann, Ordnungsmannschaft mit 7 Mann, dazu treten noch 7 "Ausräumer", insgesamt 54 Mann.
Ein weiteres Dokument aus der Frühzeit der Feuerwehr vom 27. Dezember 1876 verkündet, dass "sich die Unterzeichneten zur festeren Organisation einer Feuerwehr versammelt" haben. Die in dieser
Versammlung gebildete Wehr bestand nun aus 61 Personen:
· Kommandant wurde wiederum Eduard Zimmermann,
· Schriftführer der Gemeindeschreiber Christian Schwarz,
· Obmann der Steiger der Zimmermann Peter Schäffler,
· Obmann der Spritzenmannschaft der Mechaniker Georg Hoffmann,
· "Commandeur" der Ordnungsmannschaft, der "Austräger" und "Einreißer" der Kaufmann Carl Zimmermann,
· als Wundarzt fungierte der Bader Herrgen
· und als Zeugmeister Georg Kollmannsperger.
In dem Papier heißt es weiter, dass als Mitglieder "nur solche zugelassen" werden, "welche den aktiven Militärdienst mitgemacht haben". Nichterscheinen wird bestraft, im Wiederholungsfall
strafrechtlich verfolgt.
Mit der Einführung der distriktpolizeilichen Feuerlöschordnung im Bezirksamt Kaiserslautern am 31. Juli 1880 wurde auch in Enkenbach aus der freiwilligen eine "pflichtige" Feuerwehr.
Zahlenmaßige Entwicklung der Wehr | ||
1880 | 65 Mann | Kommandant Eduard Willenbacher |
1888 | 100 Mann | Kommandant Heinrich Stock |
1892 | 92 Mann | Kommandant Johannes Rieß |